X.com, das ehemalige Twitter, hat eine kleine aber feine Veränderung vorgenommen und erlaubt jetzt offiziell die Verbreitung von pornografischen und anderen Inhalten für Erwachsene. Diese Entscheidung ist jedoch kein großer Schritt, unterscheidet X aber dennoch von anderen sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram, die solche Inhalte streng verbieten.
Was ist neu?
Die neuen Richtlinien, bezüglich Adult Content, von X ermöglichen es Inhabern von Accounts, Inhalte als „Erwachseneninhalt“ zu kennzeichnen, wodurch diese Inhalte von der automatischen Filterung ausgenommen werden. Nur Nutzer, die ihr Alter bestätigt haben, können auf diese Inhalte zugreifen. Diese Inhalte dürfen jedoch nicht in stark sichtbaren Bereichen wie Profilbildern oder Headern erscheinen.
X.com untersagt zudem weiterhin Inhalte, die Ausbeutung, Nicht-Einvernehmen oder Schaden an Minderjährigen fördern. Alle entsprechenden Posts müssen korrekt markiert werden, um die Sichtbarkeit zu steuern. Dies soll sicherstellen, dass solche Inhalte nur von geeigneten Zielgruppen gesehen werden.
X, erklärte, dass diese neuen Einstellungen den Umgang mit pornografischen Inhalten sicherer machen sollen, indem sie automatisch Inhalte für Erwachsene filtern. Das bedeutet, dass nur Nutzer, die ihr Alter verifiziert haben, Zugang zu diesen Inhalten erhalten und nach Communities mit nicht jugendfreien Inhalten suchen können.
Aber ist das wirklich neu?
Nun, nicht wirklich. Die Einstellungen bezüglich der Sichtbarkeit und Kennzeichnung von anstößigen und expliziten Inhalten in den eigenen Accounts gab es schon vorher. Was nicht verwundert, da laut Reuters allein im Jahr 2022 der Anteil an NSFW-Inhalten auf Twitter bei rund 13 % lag.
Neu ist, dass nun die Policies entsprechend geändert wurden. Und man nun mehr Gewissheit hat, was erlaubt ist, und was weiterhin verboten ist.
Wie steht X im Vergleich zu anderen Plattformen?
Im Gegensatz zu X erlauben die meisten sozialen Netzwerke keine pornografischen Inhalte. Facebook , Instagram und YouTube haben strenge Regeln gegen Nacktheit: Explizite Inhalte, die sexuell befriedigend sind, sind hier generell untersagt. Allerdgins wird das gerne mit sogenanntem „Thirst Trap“ Content unterwandert. Reddit ist hier eine Ausnahme und erlaubt solche Inhalte in verschiedenen NSFW Subreddits.
Mit diesen neuen Änderungen könnte X eine ähnliche Rolle wie Reddit übernehmen und gleichzeitig eine Alternative zu Plattformen wie OnlyFans bieten.
Neue Möglichkeiten zur Monetarisierung
Für Content-Ersteller, insbesondere in der Erotik- und Pornobranche, eröffnen sich mit den neuen Richtlinien von X viele Möglichkeiten zur Monetarisierung. Viele nutzen soziale Netzwerke, um ihre Follower auf Plattformen wie OnlyFans weiterzuleiten, wo sie ihre Inhalte verkaufen können. Mit den neuen Funktionen von X können diese Ersteller nun direkt auf der Plattform Geld verdienen, ohne ihre Anhänger auf eine andere Seite weiterleiten zu müssen.
Das bringt X in direkte Konkurrenz zu OnlyFans und dessen Alternativen, die sich mittlerweile als vertrauenswürdige Plattform etabliert haben. So bietet OnlyFans selbst, bietet viele Sicherheitsmaßnahmen, um sowohl Ersteller als auch Nutzer zu schützen, wie zum Beispiel die effektive Altersverifikation.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Trotz der Vorteile gibt es auch Herausforderungen. X muss sicherstellen, dass die Plattform sicher bleibt und nicht für illegale Aktivitäten genutzt wird. Die Balance zwischen der Erlaubnis von expliziten Inhalten und der Aufrechterhaltung einer sicheren Online-Umgebung wird entscheidend sein.
Diese Änderung ist ein bedeutender Schritt für X, das sich unter der Führung von Elon Musk zu einer Plattform entwickelt, die vielfältige Inhalte und Monetarisierungsstrategien unterstützt. Wie sich diese Veränderungen langfristig auf die Nutzerbasis und die allgemeine Wahrnehmung der Plattform auswirken werden, bleibt abzuwarten.
X hat jetzt die Aufgabe, diese neuen Richtlinien effektiv umzusetzen und das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen und zu erhalten. Denn bislang war das Posten und Teilen von FSK18-Inhalten auf Twitter eher ein Grauzone. Zwar konnte man seinen eigenen Account für Inhalte dieser Art freischalten, laut den Policies war es bislang aber nicht erlaubt, derartige Inhalte zu posten.
Inwiefern sich jetzt die Anzahl der NSFW-Inhalte erhöht und die Zahl der Bots steigt, bleibt allerdings abzuwarten. Denn bereits jetzt ist die Anzahl der, von Porn-Bots erstellten Inhalte recht hoch.